Das Wohnzimmer ist das Herz der Wohnung: hier wird gelacht, gefeiert, gegessen, entspannt, zusammengesessen oder einfach der Tag mit der Familie besprochen.
Oft sieht das Wohnzimmer trotz vieler Einrichtungs- und Dekorgegenstände aber dennoch leer, ungemütlich und unwohnlich aus. Ein häufiger Grund für die kühle Wirkung kann das Fehlen eines warmen, kuschelig-weichen Teppichs sein.
Teppiche und Läufer bringen Gemütlichkeit in jeden Raum und wärmen diesen optisch auf. Dabei spielen besonders Farben eine wichtige Rolle. Bereits eine einzige (dominierende) Farbe kann sich erheblich auf das Raum- und Wohlfühlklima auswirken.
Welche Teppichfarben soll man wählen?
Generell ist es ratsam, eher warme Farben für den Wohnzimmerbereich zu wählen. Dadurch wirkt der Raum freundlicher, gemütlicher und einladender. Warme Farben sind zum Beispiel Rot, Orange, Rosa, Violett und viele Brauntöne. Die Farben Gelb, Orange und Rot sind zudem appetitanregend und eignen sich ideal für ein Wohnzimmer, in dem gleichzeitig auch gegessen wird. Möchte man dagegen ein/zwei Kilo verlieren, sollte man auf Rot verzichten und anstatt dessen auf Blau und Violett setzen. Letztere Farben wirken nämlich appetithemmend.
Hingegen sollten Sie im Wohnraum auf kühle (ja sogar richtig-kalt wirkende) Farben wie Blau, Blauviolett oder bestimmte (kalte) Grüntöne weitgehend verzichten. Diese wirken passiv, steril und beruhigend. Dunkle Nuancen bei kalten Farben wirken sogar bedrückend und gehören somit in kein Wohnzimmer.
Dr. Heinrich Frieling, der Chef des Farbenpsychologischen Institutes in Marquartstein, testete in unzähligen Studien und Untersuchungen die Wirkung von Farben im Wohnbereich. So kam er unter anderem zum Ergebnis, dass nicht nur verschiedene Farben unterschiedliche Wirkungen ausstrahlen, sondern auch ihre individuelle Position im Raum für die Wirkung ausschlaggebend ist.
So besitzt beispielsweise ein roter Teppich eine andere Wirkung als eine rotgestrichene Wand im exakt selben Rotton. Ein roter Teppich erinnert so an das Schreiten, das Erhabensein und wirkt mächtig aber auch brennend. Eine rote Wand dagegen wirkt schwer und beunruhigend.
Ein weiteres Beispiel: ein brauner Teppich wirkt geerdet und standhaft, eine braun verkleidete Decke dagegen erdrückend und verkürzt zudem den Raum.
Diese Wirkungen sollten gerade bei so großen und prägnanten Flächen wie Teppiche, Wände und Boden besonders bedacht werden. Durch diese Flächen wird nämlich die Gesamtwirkung bzw. der Charakter des Raumes bedeutend mitbestimmt.
Zudem ist Frieling der Meinung, dass die individuelle Wohlfühl-Raumfarbe mit dem Temperament des Bewohners in Wechselwirkung stehen sollte. So sollten Melancholiker vermehrt zu hellen, warmen Farben greifen und Phlegmatiker zu eher aktiven, leuchtenden Farbtönen. Dagegen sind ruhige, kühle Farbnuancen für Choleriker ideal und stark kontrastierende Farben für Sanguiniker.
Darüber hinaus geben dunkle Teppichfarben ein Gefühl von Trittsicherheit, helle Farben wirken wiederum erleichternd.
Wie wirken Farben bei Teppichen?
Weiß | aufhellend, neutral, rein, unschuldig, heilend, leer |
Gelb | fröhlich, kommunikativ, leicht |
Orange | fröhlich, aktivierend, optimistisch, appetitanregend, wärmend, deckend, erregend |
Rot | mächtig, erhaben, aktivierend, aggressiv, appetitanregend, brennend, schwer |
Rosa | zart, unberührbar, besänftigend |
Violett | harmonisch, klar, magisch |
Blau | beruhigend, entspannend, kühl, ruhig, appetithemmend, leicht, fremd, glatt, distanziert, vertieft |
Grün | appetithemmend, sanft |
Braun | wärmend, gewährt Sicherheit, geerdet, bodenhaft, tirttsicher |
Schwarz | vertiefend, abstrakt |
Grau | neutral, geordnet |
Einfarbige oder mehrfarbige Teppiche?
Mehrfarbige Teppiche (aus zwei, drei oder mehr Farben) wirken viel aktivierender und anregender als einfarbige. Je nach Intention können Sie so Farbkombinationen gezielt einsetzen.
Warum Teppiche als Gestaltungsmerkmal?
Teppiche spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle in der Raumgestaltung. Durch Teppiche, Läufer oder Fußmatten kann man nämlich gezielt optische Zonen schaffen, Räume teilen, oder ganz einfach Grenzen legen.
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